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Sonntag, 12. Dezember 2010

Internet-Gründer gegen Fehlentwicklungen

Jaron Lanier ist einer der Erfinder des Internet und prägte u.a. den Begriff "Virtuelle Realität". Wenn dieser Mann heute Fehlentwicklungen im Netz kritisiert, sollte man ganz Ohr sein.

Lanier kritisiert z.B. den verkommenen Begriff von Urheberschaft, den die Großen im Netz haben: Google, Microsoft, Facebook oder ebay spülen wegen einer rein technischen Vorstellung vom Urheberrecht viel Geld in die Kassen weniger Großer und berauben die vielen kleinen Urheber oder Anbieter von Inhalten. Künstler wie Musiker oder Autoren  werden existenziell bedroht durch die so genannte "Free Culture", eher eine Ideologie mit quasi-religiösen Zügen als eine Kultur. Was um sich greift, ist nämlich das Gegenteil von Kultur- eine zunehmende Verflachung inhaltlicher und formaler Ansprüche an Kunst und Kultur im Web.

Die so genannte "Schwarmintelligenz" ist die Intelligenz des kleinsten gemeinsamen Nenners und eher ziemlich doof. Lanier bringt in seinem Buch dafür die nötigen Beweise. Und er weiß, wovon er spricht, denn er ist nicht nur Mathematiker und Computerfreak, sondern auch Musiker. Niemand hat bisher so sehr von innen und daher so überzeugend die  (vor allem ökonomischen) Risiken der digitalen Revolution dargestellt. Menschen sindf wichtiger als Programme und Hardware. Sie sind unersetzlich, denn "künstliche Intelligenz" gibt es nicht in der realen Welt, sondern nur in Hirngespinsten der Science Fiction. Wir müsen bewerten, auswählen und beurteilen, sonst niemand. Alles andere ist SPAM.

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